Essiggemüse versus fermentiertes Gemüse

Was ist der Unterschied zwischen Essiggemüse und fermentiertem Gemüse?

Im Bereich der Lebensmittelkonservierung sind das Einlegen in Essig und das Fermentieren besonders beliebte Methoden. Obwohl sie sich auf den ersten Blick ähneln, unterscheiden sie sich in ihren Verfahren und Endprodukten. Hier ein genauerer Blick auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Essiggurken (und alle anderen in Essig eingelegtem Gemüse) und fermentiertem Gemüse.

Was ist Essiggemüse?

Essiggemüse wird durch Eintauchen von Lebensmitteln in eine saure Lösung, in der Regel Essig, hergestellt, oft zusammen mit Salz, Zucker und verschiedenen Gewürzen. Diese Methode ist schnell, und das Einlegen kann innerhalb weniger Tage erfolgen. Durch die Verwendung von Essig und Hitzesterilisation beim Einlegen werden Mikroorganismen abgetötet und ihr Wachstum gehemmt, was zu einem würzigen und sauren Geschmack führt. Essiggemüse hat jedoch nicht die probiotischen und enzymatischen Eigenschaften von fermentierten Lebensmitteln.

Was ist fermentiertes Gemüse?

Bei fermentiertem Gemüse hingegen werden im Gemüse enthaltener Zucker und Stärke mit Hilfe der in der Nahrung vorhandenen natürlichen Bakterien, insbesondere Laktobazillen, in Milchsäure umgewandelt. Dieser Prozess kann je nach gewünschtem Fermentationsgrad zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen dauern. Für einen pH-Wert, der niedrig genug ist, um das Gemüse zu konservieren, ist jedoch eine Gärung von 10-14 Tagen erforderlich. Fermentierte Gemüse werden wegen ihres würzigen Geschmacks und ihrer probiotischen Eigenschaften, die zur Darmgesundheit beitragen, geschätzt. Im Gegensatz zum im Essig einlegen ist beim Fermentieren keine Sterilisation erforderlich; die Milchsäure und die natürlich vorkommenden Milchsäurebakterien sorgen für die Konservierung.

Ähnlichkeiten

  1. Konservierung: Bei beiden Methoden handelt es sich um uralte Techniken, die zur Konservierung von Lebensmitteln und zur Verlängerung der Haltbarkeitsdauer eingesetzt werden.
  2. Geschmacksverbesserung: Sowohl das Einlegen in Essig als auch das Fermentieren verbessern den Geschmack und die Konsistenz von Lebensmitteln.
  3. Umwandlung von Nährstoffen: Beide Methoden können das Nährwertprofil von Lebensmitteln verändern, indem sie die Verfügbarkeit bestimmter Nährstoffe erhöhen und nützliche Enzyme produzieren.

Unterschiede

  1. Konservierungsmittel: Bei Essiggurken wird eine saure Flüssigkeit (Essig) zur Konservierung verwendet, während bei fermentiertem Gemüse die Milchsäure von Bakterien produziert wird.
  2. Nützliche Bakterien: Fermentierte Gemüse enthalten lebende nützliche Bakterien, die für die Darmgesundheit von Vorteil sind. Essiggurken haben aufgrund der Verwendung von Essig und Hitze diese probiotischen Vorteile nicht.
  3. Geschmackskomplexität: Fermentierte Gemüse haben im Vergleich zu Essiggemüse in der Regel ein komplexeres und geschmacksintensiveres Profil.
  4. Lagerung und Sterilisation: Essiggemüse muss sterilisiert werden und kann bis zum Öffnen ungekühlt gelagert werden. Fermentiertes Gemüse, das am besten unter 15° C gelagert wird, muss nicht sterilisiert werden.

Schlussfolgerung

Sowohl das Einlegen als auch das Fermentieren verwandelt Gemüse in würzige, säurehaltige Varianten ihres ursprünglichen Wesens. Während das Einlegen in Essig die Knackigkeit des Gemüses bewahrt und ihm einen würzigen Geschmack verleiht, fördert das Fermentieren die Darmgesundheit und sorgt für ein komplexeres Geschmacksprofil.

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